Ein Erlebnisbericht aus den Konzentrationslagern Dachau, Mauthausen und Gusen.
Der Tiroler Erwin Gostner, geboren 1914 in Innsbruck, geht als Beamter gegen die illegalen Tätigkeiten der Nationalsozialisten in Österreich vor, bevor er 1938 im Zuge des "Anschlusses" von der SA verhaftet und nach Dachau deportiert wird. Von nun an ist Erwin Gostner nur noch eine Nummer. Mit nüchternem Blick und mit der Präzision eines geschulten Journalisten hält Erwin Gostner das Erlebte nach Kriegsende in einem selbst verfassten Erfahrungsbericht fest. "1000 Tage im KZ" wurde 1945 im Eigenverlag publiziert; eine Neuauflage erscheint 2018 im Haymon Verlag.
Nadja Prader siedelt die Inszenierung in einer bruchstückhaften Erinnerungslandschaft an. Das Sprechtheaterstück mit Solo-Geige, experimentellen Klängen und Improvisationen spiegelt das Erzählte in symbolischen und musikalischen Bildern wider und vertraut dabei ganz auf die Kraft des Gesagten.
Die Fragen, die sich Erwin Gostner in Gefangenschaft stellt, sind zeitlos: Was mag der sonntägliche Spaziergänger denken, der auf seinem Weg an den Mauern des KZ vorübergeht? Was geht in dem Kopf eines Blockführers vor, der einen Gefangenen zu Tode foltert? Wie wird ein Freund zum Feind, wie ein Feind zum Freund? Und wie nah liegt beides manchmal zusammen?
Und immer von Neuem führen alle Fragen zu der einzigen, dringlichsten: Wie ist es möglich, zu überleben?
November 2018
Datum | Beginn | Veranstaltung | Spielort | Ticketinfo |
Freitag23.11. | Beginn19:38 | Premiere Gostner. Tausend Tage aus einem Leben 13+ | Theater 7ieben & 7iebzig | |
Samstag24.11. | Beginn19:38 | Gostner. Tausend Tage aus einem Leben 13+ | Theater 7ieben & 7iebzig |